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FARBENLEHRE
Licht
von der Sonne ausgehende Energiestrahlen, die sich geradlinig als
elektromagnetische Schwingungen mit einer Geschwindigkeit von
300000 km/sec. fortpflanzen. Auf Grund ihrer unterschiedlichen Wellenlängen wird
der Lichtstrahl beim Durchgang durch ein Glasprisma unterschiedlich stark
gebrochen und in die Spektralfarben aufgefächert (Newton 1672).
Auge: Sehvorgang
Die kleinsten Teilchen des Lichtes, die Photonen, fallen auf die Netzhaut im Auge. Wie bei einer Kamera entsteht dabei ein Bild, das auf dem Kopf steht. Und es ist zudem gepixelt, denn jede einzelne Zelle der Netzhaut deckt einen kleinen Bereich des Gesichtsfelds ab. Das Licht durchläuft dabei die Netzhaut von innen nach außen (vom Glaskörper bis hin zur Aderhaut) und trifft nach erfolgter Vorverarbeitung der Signale in einem dichten Gefelcht von Nervenzellen schließlich auf die Photorezeptorzellen. Die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts werden von den in die Netzhaut unseres Auges eingebetteten Sehzellen (Zapfen und Stäbchen) registriert und in elektrische Impulse umgewandelt. Die menschliche Retina enthält 3 verschiedene Arten von Zapfentypen, die mit ihren verschiedenen Pigmenten unterschiedlich auf lange (L-Typ), mittlere (M-Typ) und kurze Wellenlängen (S-Typ) reagieren. Diese Zapfen bilden sodann einen dreiteiligen, elektrischen Code. Man nennt das Sehen mit 3 Zapfentypen trichomatisches Sehen. Dieser ebenfalls noch farblose elektrische Code wird über die Nervenbahnen ins Gehirn geleitet. Sobald er im Großhirn angekommen ist, macht das Sehorgan daraus eine Farbempfindung. Die Farbe eines Objektes wird also durch dessen Eigenschaften, die Zusammensetzung der Wellenlängen des beleuchtenden Lichts und die Zusammensetzung des Hintergrundes bestimmt. Farbe ist eine Empfindungsgröße; Licht selbst ist nicht farbig, sondern seine Verarbeitung im visuellen System erzeugt erst den Eindruck Farbe.
Fehlsichtigkeit: Rot-Grün-Schwäche
Farbenmischungen
Additive Farbenmischung: Mischung der körperlosen Farbenlichter
Grundfarbenlichter (RGB-Farben): Orange, Grün, Violett
Das RGB-Modell dient zur Beschreibung der additiven Farben. Aus den drei Primärvalenzen Orange (R), Grün (G) und Violett (B) lassen sich fast alle spektralen Farben mischen. Jene Lichtfarben, die außerhalb des durch die 3 Grundfarbenlichter gebildeten Dreieckes liegen, können nicht am Bildschirm dargestellt werden. Das Modell eignet sich für alle Geräte die Licht aussenden (Das Bild eines Farbmonitors aus der Nähe betrachtet setzt sich aus rotorangen, grünen und blauvioletten Leuchtpunkten zusammen). Das RGB-Farbmodell definiert eine Farbe anhand des enthaltenen Prozentwertes des Rot-, Grün- und Blau-Anteils. Schwarz entspricht dem RGB-Wert ( 0, 0, 0 ) und Weiß ( 100, 100, 100 ).
Subtraktive Farbenmischung: Mischung der Körperfarben
Körpergrundfarben (CMYK-Farben): Blau (Cyan), Rot (Magenta), Gelb (Yellow) -
Black (Schwarz)
Dem CMYK-Modell liegt die Mischung von Körperfarben zu Grunde. Aus den drei Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow lassen sich fast alle Farben mischen. Zur Qualitätsverbesserung (Tiefe, Kontrast) kommt in der Praxis die vierte Druckfarbe Black (Schwarz) dazu (Vierfarbendruck). Das CMYK-Modell wird beim professionellen Vierfarbendruck oder bei Tintenstrahldruckern angewandt. Es definiert jede Farbe durch Mischung aus drei den drei Grundfarben.
Farbempfindung
Erst auf Grund der unterschiedlichen Brechung der Lichtstrahlen an
Körperoberflächen (Absorption, Remission, Transmission) erfolgt die jeweils
entsprechende Farbempfindung im Gehirn.
Farbige Erscheinungen (scheinbare Mischungen): z.B. Morgen- & Abendröte,
Regenbogen, Speedmischung, Pointilismus, Mehrfarbendruck, Irisieren, Aura, Chromotherapie
Farbige Wirkungen: dauernde Veränderung der Oberfläche von
Körpern durch Farbmittel. z.B. Färben, Beizen, Bemalen
Pigmente (Farbkörper):
Anorganische Farbstoffe: Erdfarben: Terra di Siena, Lapislazuli, Tonerde, Rötel, Umbra, Kreide
chemische Mineralfarben: Chromgelb, Zinnober, Ultramarin, Bleiweiß
Organische Farbstoffe: Pflanzen, Tiere: Indigo (Waid), Indischgelb (Urin), Karmin (Cochenille), Krapplack, Drachenblut (Drachenbaum), Grünspan, Sepia (Tintenfisch)
künstliche: Steinkohlenteerfarben, Ruß
Bindemittel: Planzenöle (Leinölfirnis), Tieröle, Mineralöle, Harze (Gummiarabikum)
Farbordnung
Unbunte Farben: Weiß, Schwarz, Grau
Graureihe
Bunte Farben:
Primärfarben (Erstfarben): Gelb, Rot Blau
Sekundärfarben (Zweitfarben): Orange, Violett, Grün
Tertiärfarben (Drittfarben): z.B. Oliv, Braun, Ocker
Goethe, Delacroix, Runge, Ostwald, Itten
Farbkreis
Farbbezeichnungen
z.B.: Chromgelb - Goldgelb - Gelborange - Orange - Rotorange - Saturnrot -
Zinnober - Scharlach - Hochrot- Magenta - Karmin - Purpur - Krapprot - Rotveil -
Rotviolett - Violett - Blauviolett - Ultramarin - Indigo - Kobalt - Pariserblau
- Cyan - Cölin - Türkis - Manganoxyd - Chromoxyd - Smaragdgrün - Laubgrün -
Maigrün - Zitronengelb - Schwefelgelb
Farb-an-sich-Kontrast
aneinandergereihe reine Primärfarben
erzeugen eine bunte, kraftvolle, laute und freudige Stimmung von größter Signalwirkung,
die aus großer Entfernung wahrgenommen werden kann
(Warnschilder, Leitsysteme etc.).
Komplementärfarben
Sie befinden sich in der Farbkugel diametral gegenüber,
fordern sich gegenseitig und
steigern sich im Nebeneinander zu höchster Leuchtkraft
Sukzessivkontrast (Nachbilder)
Warme und kalte Farben
vergleichbar mit den Dur- und Moll-Tonarten in der Musik beeinflussen sie unser Empfinden
Farben, in denen Rot und Gelb vorherrschen wirken erregend, warm und trocken
Farben, in denen Blau und Grün vorherrschen wirken beruhigend, kalt und feucht
Rotorange als wärmste und Türkis als kälteste Farbe stehen sich komplementär gegenüber.
Perspektive
Darstellung räumlicher Gebilde
auf einer zweidimensionalen Fläche.
die vorspringenden warmen Farben und
die zurücktretenden kalten Farben vermitteln
eine raumbildende perspektivische Wirkung.
Gedämpfte Farben
Aufhellen durch Weiß,
Abdunkeln mit Schwarz,
Trüben mit Grau,
Brechen mit Komplementärfarbe
Wirkungskraft der Farben
Die Intensität der Wirkung von Farben
wird durch ihre Leuchtstärke und Flächengröße bestimmt. Um ein Farbengleichgewicht zu erhalten,
müssen lichtwertschwächere Farben
proportional größere Flächen einnehmen
und umgekehrt.
Lichtwertzahlen: Schwarz = 0, Violett = 3, Blau = 4, Grün = 6, Rot = 6, Orange = 8, Gelb = 9, Weiß = 12
Mengenproportionen der Farben
Relativität der Farben
Simultankontrast
nebeneinanderliegende Farben beeinflussen einander durch Überstrahlung (Irradiation)
Hauttypen (Frühlings-, Sommer, Herbst- und Wintertyp) mit den dazu korrespondierenden Farbtönen
Hell-Dunkel-Kontrast: Beim Zusammentreffen von hellen und dunklen Farben
wird deren Leuchtkraft
durch den auftretenden Kontrast noch gesteigert.
Fernwirkung der Farben: Reihung der Farbkombinationen: Schwarz auf Gelb, Blau auf Weiß, Rot auf Weiß, Grün auf Weiß, Weiß auf Blau, Schwarz auf Weiß, Gelb auf Schwarz
Farbenharmonie:
Zweiklang, Dreiklang, Vierklang, Sechsklang
Formgebung: Farben werden in ihrem Ausdruck auch durch entsprechende Formen beeinflusst
Farbpsychologie
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Abschlussarbeit
Inhalt und Umfang sollen einer Bachelorarbeit entsprechen:
ca. 40 Seiten in 12 Punkt-Schrift
Titel,
Titelblatt (Vorderseite): Titel (deutsch u. englisch), Vor- und Familienname,
Betreuer/in, Abgabedatum -
(Rückseite): Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail, Studienrichtung, Matrikelnummer,
Studienkennzahl, Nummer u. Titel der Lehrveranstaltung, Themenbekanntgabe (Einreichdatum),
Eigenständigkeitserklärung + Unterschrift,
Inhaltsangabe, Problemstellung, Gliederung, Bibliografie
sorgfältiges Zitieren,
persönliches Resumee mit Kritik, Anregungen, Visionen etc.
Themenvorschläge
Farbmodelle
Farbgewinnung
unterschiedliche Farbvorlieben in europäischen Ländern
unterschiedliche Bedeutung von Symbolfarben in den Kulturkreisen der Erde
Übereinstimmung von Schrift und Farbe in Zeitungstiteln mit der Blattausrichtrung (Inhalt)
Begründung für die Farbgebung von Reklameprodukten
Heraldik
Analyse der Farbgebung in Nationalflaggen
Farbe und politische Parteien
Haut-, Haar- und Augenfarbe als Typenzuordnung in Filmproduktionen
Bedeutung der Farben in den Religionen
Farbsymbolik in der Liturgie des Kirchenjahres
Tarnfarben in der Natur
Signalfarben in der Tierwelt während der Paarungszeit
Darstellung des Reifungsprozesses durch Farben in der Pflanzenwelt
Die Farbe von Steinen
Modefarben in den einzelnen Stilepochen
Bedeutung der Farbe für die Kommunikation
Die Wirkung der Werbung auf den Menschen
Wie kamen Farben zu Symbolbedeutungen?
Welche Farbe steht wofür?
farbige Leitsysteme
Verwendung und Sinn des Farbeinsatzes
Farbe in den vier Jahreszeiten
Farbe als Unterscheidungsmerkmal für die Rangordnung
Waffenfarben im Militär
Trachtenfarben
Farben von Amtstrachten, Uniformen ...
Bedeutung von Farben im Sport
Synästhesie
Korrespondenz zwischen Farbe und Musik
Farbe und Sprache
Chakren
Chromotherapie: Heilung durch Farbe
Farbpunktur
Farbe als Kennzeichen in der Typenlehre
Farbe und Charaktere
Farb- und Stilberatung
Raumgestaltung durch Farbe
Anwendung der Farbkontraste in der Malerei
Farbe und Mode
Verwendung von Farben beim Makeup
Autofarben